„Zum Mars fliegen wäre toll“

„Zum Mars fliegen wäre toll“

16. März 2018 | von Thorsten Naeser

Theresa Ebner, Jakob Then, Sara Taube und Gesa Dünnweber wurden von LernortLabor, dem Bundesverband der Schülerlabore e.V. zu ihrer Jahrestagung nach Kiel eingeladen. Die Schüler haben einen Plenarvortrag über ihre Themen, die sie bei der deutschen Physikmeisterschaft GYPT (German Young Physicists' Tournament) bearbeitet haben, gehalten. Hier erzählen die Schüler was sie erforscht haben und welche Erfindungen sie sich in 30 Jahren für die Menschheit vorstellen könnten.

Könnt Ihr uns in ein paar Sätzen, sagen, was Euer jeweiliges Thema war?

Theresa: Wenn man ein Foto von einer Laterne bei Nacht schießt, erscheint eine bestimmte Anzahl von Strahlen ausgehend vom Zentrum der Laterne. Dieses Phänomen wollte ich erforschen und erklären.

Sara: Mein Thema war „Conicle Piles". Dabei ging es darum, zu untersuchen, warum granulare Materialien zylinderförmige Haufen formen und was für Parameter den Schüttungswinkel beeinflussen. Das hört sich nach einem sehr abstrakten Thema an, das im Alltag keine wirkliche Anwendung findet, aber tatsächlich braucht man es zum Beispiel, um den Lagerplatz für Kohle zu bestimmen oder auch für die Lawinenforschung.

Gesa: Ich habe mit “Tesla Valves” gearbeitet. Dabei geht es um die von Nikola Tesla patentierten Ventile, die keinerlei beweglichen Teile haben und dennoch Flüssigkeiten in der einen Richtung durchfließen lassen und in der anderen Richtung einen großen Flusswiderstand haben. Meine Aufgabe war, eigene Tesla Ventile zu bauen und die wichtigsten Parameter zu analysieren.

Jakob: Wenn man eine Flasche abkühlt und dann eine Münze auf den Hals legt, bewegt sich die Münze nach einiger Zeit. Dieses Phänomen sollte ich erklären und Parameter finden, die die Bewegung beeinflussen.

Wie groß war die Aufregung im Vorfeld des Vortrags?

Theresa: Groß, da man zudem den Vortrag auf Englisch präsentieren musste. Außerdem hatte ich vor dem Opponent großen Respekt, da dieser kritische Fragen stellt.

Sara: Ziemlich groß. Ich war total nervös, weil der Vortrag zum einen auf Englisch war und zum anderen weil da ja auch noch der Opponent zugehört hat, der mir nach meinem Vortrag alle Fehler aufzeigen sollte, die ich bei meinem Experiment gemacht hatte. Und dann war da ja auch noch die Jury.

Gesa: Vor dem Vortrag war ich sehr aufgeregt, schließlich sollten mir anschließend von einem gegnerischen Team und der Jury Fragen zu meinem Thema gestellt werden. Weil alle Anwesenden sehr freundlich miteinander umgingen, verflog die Aufregung dann schnell.

Jakob: Eigentlich war ich kaum aufgeregt, was aber sehr wahrscheinlich daran lag, dass ich bereits im Jahr davor teilgenommen habe. Damals war ich schon sehr aufgeregt.

Was begeistert Euch an der Physik?

Theresa: Die Möglichkeit unsere Existenz zu erforschen.

Sara: Schon von klein auf wollte ich wissen, wie die Welt funktioniert. Physik gibt mir eine Antwort darauf und das ist das, was sie so spannend macht.

Gesa: Für mich bietet die Physik Erklärungsansätze für die Welt, in der wir leben. Aufgrund meiner großen Neugierde und Freude am Entdecken macht es mir sehr viel Spaß, mich mit Physik zu beschäftigen.

Jakob: Dass sie sich immer weiterentwickelt und dass man sie überall braucht.

Gibt es schon Pläne für die Zeit nach der Schule? Vielleicht ein Studium der Physik? Was habt ihr also nach der Schule vor.

Theresa: Nach der Schule gehe ich erstmal für ein Jahr ins Ausland. Danach will ich Lehramt studieren, evtl. auch Lehramt in Physik. Aber so genau weiß ich das noch nicht.

Sara: Naja, nach der Schule möchte ich erst einmal ein Jahr Pause machen und mehr von der Welt sehen. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich danach studieren will, aber ich will auf jeden Fall in Richtung Naturwissenschaften gehen. Genauere Pläne habe ich aber noch nicht.

Gesa: Nach der Schule würde ich gerne ein ökologisches Jahr im Ausland verbringen und anschließend Physik oder Mathematik studieren.

Jakob: Wahrscheinlich ein Jahr Work and Travel und dann ein Physik- oder Bühnendesign Studium.

Wenn Ihr Euch Zukunftsvisionen ausdenken müsstet. Welche Erfindung würde Euch am meisten begeistern, gesehen über die nächsten 30 Jahre?

Theresa: Experimente, die uns mehr Erkenntnisse zum Thema dunkle Materie liefern.

Sara: Es ist nicht wirklich eine Erfindung, aber ich fände es toll, wenn die Menschheit innerhalb der nächsten 30 Jahre zum Mars fliegen könnte. Ansonsten bin ich gespannt, was sich so alles im IT-Bereich verändert- vor allem auch im Bereich Virtual Reality.

Gesa: Am meisten würde mich die Erfindung funktionierender Quantencomputer begeistern, da dieser zum Beispiel in der Kryptografie interessante Anwendung finden könnte.

Jakob: Ich fände weitere Entwicklungen im Bereich der Raumfahrt toll, zum Beispiel Menschen auf dem Mars.